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Spinne am Abend
"24h Minimalaufsall"
Das schwarze
Electro-Punk-Experiment
als Download und Digisleeve CD in Vinyloptik bei folgenden Anbietern:
Supporter mailen freundlich mit dem Betreff "Spinne Order" an:
EIN ALBUM IN 24 STUNDEN
Ich bin süchtig nach Musik in all ihren Facetten. Ich liebe es minimalistisch. Ich liebe es episch. Ich stehe auf Gitarren und auf Synths gleichermaßen. Es macht mich einfach an, kreativ zu sein und herauszufinden, was ein Song braucht. Was mich wenig anmacht sind Trends, die meinen Geschmack beeinflussen wollen. Ich brauche Musik mit Charakter. Musik, die anders ist. Aber manchmal scheint mir alles wie die Kopie einer Kopie einer Kopie. Klingt wie dies, klingt wie das. Und immer höchst bescheiden im Superlativ beworben: Bester Darkwave Newcomer. Bestes Postpunk Album. Die neuen The Cure. Die neuen Joy Division. Wieder und wieder das Beste vom Besten. Und immer schick in Schubladen verpackt.
Und manchmal langweilt mich das alles so sehr, dass ich denke: Hey, sowas mach ich dir in fünf Minuten. Ha! Challenge accepted. Aber nein, das wäre natürlich arrogantes Geschwafel. Doch ich dachte so bei mir, dass ich ein Album in 24 Stunden schreiben und aufnehmen könnte. Soweit, so gut - Das Vorhaben scheiterte. Allerhöchstens ein Mini-Album sollte mir gelingen. Dennoch, 7 Songs sind entstanden. Und das an nur einem Tag, von den Gastbeiträgen und den Samples mal abgesehen.
Das ist auch der Grund, weshalb das Album im Wesentlichen elektronisch ausgefallen ist. Man könnte die Musik vielleicht als Gothic oder als eine Art Electro-Punk bezeichnen. Ich habe mich da aber während des Kreativprozesses nicht begrenzt. Mein Plan war es, einfach so viele Songs wie möglich in dieser relativ kurzen Zeit fertigzustellen.Und ich bin in der Tat entzückt von dem Ergebnis.
NO CONNECTIONS! NO TRENDS! NO IDOLS! NO FANS!
Die Songs sind simpel, die Songs sind minimalistisch, auf das Wesentliche reduziert. Ich denke, sie repräsentieren die Essenz von »Spinne Am Abend«. Der Sound ist einfach irre. Natürlich auch eine No-Budget-Produktion, aber eben lebendig und druckvoll. Nicht zu glatt und immer noch gewöhnungsbedürftig. Und eine tolle Überraschung auch für mich: Die meisten Songs sind tanzbar. Ist mir auch noch nie passiert.
Abschließend kann ich sagen: Das Experiment hat mir großen Spaß gemacht und ist allein deshalb schon ein Erfolg. Ich hoffe dennoch, dass diese Songs der einen oder dem anderen treue Gefährten werden, bestenfalls sehr viel länger als nur 24 Stunden. Genießt den Wahnsinn...
VON DEATHROCK über DARK-POP zu GOTH-PUNK
UND IMMER ZWISCHEN ALLEN STÜHLEN
Mit meinem Debüt "Arbeitstitel" habe ich eine Sammlung von Demos einfach mal zum Album erhoben, inspiriert von den dreckigen, emanzipierten Aufnahmen alter Postpunk- und Avantgarde-Künstler, die für mich erst durch ihre Unvollkommenheit zu Meisterstücken wurden.
Diese Schönheit des Makels fand ich in lange verschollenen Songfetzen alter, oft dilettantisch aufgenommener, Audiospuren, die ich beinahe gänzlich unbearbeitet ließ. Anstatt akribisch zu konstruieren, folgte ich meinem ganz spontanen Gefühl zu einer Akkordfolge, einer Bassline oder einem Drum Loop, weshalb man einige der Kompositionen nur als anarchistisch bezeichnen kann. Punk und die Dekonstruktionen seiner Formen, das war der Pfad, den ich einschlagen und auf dem ich mich verlaufen wollte. Am Ende war ich immer selbst überrascht.
Seitdem sind mehrere Singles, Remixe, das nun schon zweite Album entstanden und mein Antrieb bleibt weiterhin die Faszination dafür, mich in meine Songs hineinzufühlen. Wie sich das am Ende nennt, daran denke ich nicht. Es gibt überall auf der Welt so viel spannende, einzigartige und grandiose Musik - hat es immer gegeben und wird es immer geben - ich würde es nicht wagen, hochgestochene Vergleiche zu ziehen. Es ist auch nicht mein Ansporn, "zu klingen wie...", ich will einfach gute Songs machen und gute Texte dazu schreiben. Dabei falle ich von einem ins andere. Von Deathrock über Dark-Pop zu Goth-Punk zwischen Electro Wave und Soundtrack. Einmal zieht es mich zum Klavier, ein anderes Mal greife ich zur Klarinette. Ich weiß selbst nicht, was sich noch aus diesem Projekt entspinnt. Aber mit Sicherheit keine eindimensionale Hitparade.
Photo by DJ Cyberpagan
Photo by ClopineMalaussene
PUNK UND DIE DEKONSTRUKTION SEINER FORMEN,
DAS WAR DER PFAD, DEN ICH EINSCHLAGEN UND
AUF DEM ICH MICH VERLAUFEN WOLLTE.
Der Name "Spinne am Abend" entstammt einer häufig irrtümlich angewandten Redensart, die um eine weitere Fehlinterpretation zu bereichern, ich mir das Recht herausnahm. So ist die Spinne als unbequemer Gast, der einen nicht schlafen lässt, ein wunderbar gruftiges Sinnbild der Kreativität, oder sagen wir des Spinnens. Dieses Spinnen aber, wenn ich ehrlich bin, bringt wie auch das Spinnen am Spinnrad wenig ein als Kummer und Sorgen. Doch brauche ich die Kunst, um überhaupt ein Leben zu ermöglichen. Und um die Kunst zu ermöglichen, brauche ich das Leben abseits von ihr. Ich spinne am Abend. Nicht, weil ich muss. Nicht, weil es jemand von mir verlangt. Nicht, weil ich es selbst von mir erwarte. Es ist schlicht ein Teil meines Seins, der sich mir immer irgendwo dazwischen offenbart, wie die Dämmerung in ihrem Farbenreichtum zwischen Tag und Nacht.
Photo by ClopineMalaussene
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